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Achtsamkeit und Schach

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Achtsamkeit und Schach

Was hat denn überhaupt Schach mit Achtsamkeit (nach Kabat-Zinn) zu tun? Vielleicht mehr als Du denkst! Dazu im folgenden mehr.

2 Tage

Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist.

Dalai Lama
Dalai Lama
Cmichel67, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

Was hat also dieses Zitat vom Dalai Lama und die damit geforderte Achtsamkeit mit Schach zu tun? Nicht viel? Nun, das sehe ich indes ganz anders. Die Kunst beim Schach ist es schließlich, jede Stellung für sich zu beurteilen und eine Entscheidung für einen Zug zu treffen. Die Stellung von “Gestern”, von vor ein paar Zügen oder vom Zug zuvor darf keine Rolle mehr spielen. Die Stellung die noch kommt, spielt dabei noch keine Rolle. Einzig die aktuelle Stellung entscheidet folglich über den Ausgang der Partie. Achtsamkeit pur.

Schach und Achtsamkeit – Eine Symbiose?

Achtsamkeit und Schach mögen auf den ersten Blick unterschiedlich erscheinen, haben jedoch eine tiefe Verbindung, die sich bei näherer Betrachtung zeigt.

Achtsamkeit ist indes die bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments ohne Urteil oder Bewertung. Im Schach erfordert jedes Spiel eine hohe Konzentration und Achtsamkeit, da Spieler ständig Entscheidungen treffen müssen, die den Verlauf des Spiels beeinflussen.

Ein wesentlicher Bestandteil des Schachs ist die Fähigkeit, die Position auf dem Brett und die Züge des Gegners genau zu analysieren. Diese Analyse erfordert deshalb eine tiefe Achtsamkeit, um die verschiedenen Möglichkeiten und potenziellen Konsequenzen zu erfassen. Spieler*innen müssen sich schließlich auf den Moment konzentrieren, ohne sich von Gedanken an vergangene Fehler oder zukünftige Züge ablenken zu lassen.

Achtsamkeit
THE QUEEN’S GAMBIT (L to R) BILL CAMP as MR. SHAIBEL and ISLA JOHNSTON as BETH (ORPHANAGE) in episode 101 of THE QUEEN’S GAMBIT Cr. PHIL BRAY/NETFLIX © 2020

Darüber hinaus lehrt Schach Achtsamkeit durch seine Langsamkeit und Intensität. Während eines Spiels müssen Spieler geduldig sein und den Moment vollständig erfassen, ohne sich von äußeren Ablenkungen beeinflussen zu lassen. Diese Fähigkeit, im Hier und Jetzt zu bleiben, ist ein zentraler Aspekt der Achtsamkeitspraxis.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die emotionale Kontrolle. Schach kann frustrierend sein, besonders wenn man schlechte Züge macht oder ein Spiel verliert. Achtsamkeit lehrt Spieler*innen, ihre Emotionen zu erkennen und zu akzeptieren, ohne von ihnen überwältigt zu werden. Durch die bewusste Wahrnehmung ihrer Gefühle können Spieler*innen folglich ihre Reaktionen besser steuern und klarer denken.

Fazit

Insgesamt fördert die Verbindung von Achtsamkeit und Schach nicht nur die spielerische Leistung, sondern auch die geistige Gesundheit und das Wohlbefinden der Spieler*innen. Schach und Achtsamkeit stehen deshalb gewissermaßen in Symbiose. Durch die bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments können Schachspieler*innen nicht nur ihr Spiel verbessern, sondern auch eine tiefere Verbindung zu sich selbst und ihrem Umfeld entwickeln.

SH, 05.2024


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